Gekündigt wegen KI? So kommst du jetzt klar — ein klarer Plan nach der Entlassung
Warum KI-Entlassungen plötzlich so häufig sind
2025 ist das Jahr, in dem viele Unternehmen „all‑in“ auf künstliche Intelligenz gehen. Große Konzerne wie Amazon kündigten beispielsweise im Oktober den Abbau von rund 14.000 Corporate‑Stellen — offiziell mit der Begründung, Mittel für Kerninvestitionen, darunter KI‑Projekte, freizusetzen. Das Muster: Firmen automatisieren Routineaufgaben, verschlanken Prozesse und halten gleichzeitig Personal für neue, KI‑zentrierte Initiativen. Ergebnis: Rollen, die stark repetitiv oder standardisierbar sind, fallen weg — oft schneller als Politik und Arbeitsmarkt neue Jobs schaffen.
Erster Tag nach der Kündigung: Konkrete Sofortmaßnahmen
Bleib nicht paralysiert — handle in den ersten 72 Stunden: 1) Finanzcheck: Ermittle Liquidity (Geld auf Konten, Notfallfonds, Kreditrahmen). 2) Papierkram sichern: Kündigungsschreiben, letzter Gehaltszettel, Steuerunterlagen, Arbeitsvertrag, Urlaubstage‑Aufstellungen. 3) Arbeitslos melden & Ansprüche prüfen: Unverzüglich bei der Arbeitsagentur/Jobcenter anmelden; Fristen beachten. 4) Kündigungsbedingungen prüfen: Abfindung, Resturlaub, Wettbewerbsverbote, Zeugnis anfordern. 5) Soziale Kontakte informieren: Familien, enge Freunde, ehemalige Kollegen — Netzwerke aktivieren.
Wie du deine Jobchancen kurzfristig verbesserst
Priorisiere schnelle Wins: Aktualisiere Lebenslauf, LinkedIn‑Profil und ein kurzes Anschreiben für 3 Zielprofile. Betone übertragbare Fähigkeiten (Kommunikation, Projektmanagement, Datenverständnis). Nutze Freelance‑Plattformen (z. B. Upwork, Malt) oder Gig‑Jobs, um Einnahmen zu stabilisieren. Suche nach kurzfristigen Projekten in Bereichen, in denen KI eher ein Tool als Ersatz ist — Kundenbetreuung mit komplexen Anliegen, Change‑Management, Sales mit Fachwissen.
Mittelfristige Neuorientierung: Upskilling mit Plan
KI verändert die Joblandschaft: Manche Jobs verschwinden, andere entstehen. Setze auf zwei Strategien: 1) Vertiefen: Werde in deinem Bereich unverzichtbar, z. B. Spezialist für regulatorische Fragen, Schnittstellen‑Manager zwischen Business und KI‑Teams oder Kundenberater mit Branchenexpertise. 2) Umschulen: Lernmodule mit hohem ROI sind z. B. Datenkompetenz, KI‑Grundlagen (Concepts, Prompting), AI‑Ops, Produktmanagement für AI‑Produkte, Ethik und Compliance. Konkrete Lernressourcen: Coursera, edX, fast.ai, spezialisierte Bootcamps. Plane Lernziele in 30/90/180 Tagen und kombiniere Theorie mit kleinen Projekten fürs Portfolio (z. B. Demo‑Prompt‑Sammlung, Case‑Study zur Prozessautomation).
Langfristige Strategien: Positionierung in einer KI‑dominierten Wirtschaft
Überlege, wo KI Unternehmen ergänzt statt ersetzt. Rollen mit hoher Empathie, komplexer Entscheidungsverantwortung, Kreativität und Governance bleiben gefragt. Beispiele: Strategische Beratung, KI‑Produktstrategie, Compliance, Mitarbeiterentwicklung. Unternehmen investieren zwar in Automatisierung, aber auch in Menschen, die KI‑Projekte führen, interpretieren und verantworten. Langfristig lohnt sich der Aufbau von Domänenwissen plus technischem Verständnis.
Severance, Verträge und rechtliche Schritte — worauf achten
Prüfe Abfindungsangebote sorgfältig: Manche Pakete enthalten vertrauliche Klauseln oder Wettbewerbsverbote. Wenn unsicher, kurz juristischen Rat einholen (Arbeitsrechtler oder Gewerkschaft). Bei Massenentlassungen gibt es oft besondere Mitbestimmungs‑ und Informationspflichten durch den Arbeitgeber — das kann die Verhandlungsposition stärken. Dokumentiere alles und verhandle fair, aber bestimmt.
Emotionale Betreuung: Was viele unterschätzen
Jobverlust trifft die Identität. Erlaube dir Trauer, aber setze Fristen für die nächsten Schritte — das hilft, raus aus dem Stillstand zu kommen. Nutze Peer‑Support‑Gruppen, Karrierecoaches oder psychologische Beratungsangebote (teilweise über Arbeitsagentur oder Versicherungen verfügbar). Kleine Rituale (Spaziergänge, strukturierter Tagesplan) stabilisieren den Alltag.
Eine schnelle Einschätzung: Chancen und Risiken für verschiedene Berufsgruppen
- Administrative und repetitive Büroaufgaben: hohes Risiko. - Data‑Entry, Standard‑Reporting: stark bedroht. - Kreative, strategische und interpersonelle Rollen: tendenziell sicherer oder im Wandel zu neuen Aufgaben. - Technische Rollen (Dev, Data Science): Nachfrage bleibt, aber Profile verändern sich — Bedarf an ML‑ops, Prompt‑Engineering, Observability steigt. Tipp: Frage bei der Jobsuche gezielt nach „Warum wurde die Stelle geschaffen?“ — das verrät, ob es sich um eine reine Ersatzrolle oder um eine zukunftsfähige Position handelt.
Was Arbeitgeber jetzt tun — und was das für den Arbeitsmarkt bedeutet
Unternehmen balancieren zwischen Kostensenkung und dem Rennen um KI‑Vorsprung. Kurzfristig führt das zu Jobverlusten; mittelfristig entstehen neue Rollen, oft aber mit anderen Skill‑Profilen. Die Politik und Bildungssysteme hinken hinterher — deshalb sind Eigeninitiative und lebenslanges Lernen aktuell die beste Absicherung. Gleichzeitig könnten stärkere soziale Sicherheitsnetze, Umschulungsprogramme und bessere Übergangsregelungen helfen, die Umwälzungen abzufedern.
Fühlst du dich betroffen? Fang mit einem kleinen Schritt an: Sichere deine Unterlagen, melde dich arbeitslos und aktualisiere dein LinkedIn‑Profil. Wenn du willst, schicke mir kurz drei Stichworte zu deinem Job und ich gebe dir einen 30‑Tage‑Plan, wie du dich neu positionieren kannst.